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Los 518

Martinmüller, Armin

Schätzpreis:

600 € - 1.000 €

Zuschlagspreis:

1.700 €

Beschreibung:

Stuttgart, 1943 - Ostfildern, 2016
60 x 60 cm, R.
Komposition mit Rechtecken und Quadraten, 1986/1987. Acryl auf Leinwand. In Bleistift rückseitig signiert, datiert und bezeichnet "op 286".
Atelier des Künstlers. - Privatsammlung Professor Dr. Karin von Maur, Stuttgart, ehemals stellvertretende Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart. Dort 1997 erworben.
Martinmüller ordnet seine viereckigen Elemente nach den Prinzipien der musikalischen Klanglehre zu bildhaften Motiveinheiten, die schon beim ersten Ansehen an Partituren erinnern. (...) In den 1980er Jahren befreit er sich zunehmend von der Horizontalen und erobert die ganze Bildfläche, indem er zu Vertikal- und Diagonalstrukturen übergeht, die er anhand von 'Sehkanten' gliedert, um damit Zusammenhänge sichtbar machen. Dies kann durch Wiederholung gleicher Farbformen als Cantus Firmus (als beherrschendes Thema, das sich wiederholt, gleichzeitig aber verändert wird, oder durch deren Begleitung in anderen Farbschattierungen geschehen wie auch durch Variation der Größenverhältnisse der Elemente oder Ihrer Abstände) bezeichnet werden. Martinmüller geht jedoch nicht von einem vorgefassten Farbe-Ton-Code aus, sondern wählt für seine Kompositionen jeweils eine der Stimmung und Bewegung des Musikstückes entsprechende Farbskala und Rhythmisierung. Martinmüller versucht keine noten- und taktweise Visualisierung von Musik, sondern gestaltet selbstreferentielle Gebilde, die durch kontrapunktische Orchestrierung, durch rhythmische Verteilung der farblichen Kontraste und Konsonanzen entstehen. Dabei lotet er auch die unterschiedlichen Helligkeitsgrade, räumlichen Wirkungen und psychischen Eigenkräfte der Farbformen aus und achtet zugleich darauf, dass die zweidimensionale Flächenbindung weitgehend gewahrt bleibt". Karin von Maur, "Zwischen Farbe und Form - 60 Jahre Kunst in und aus Baden-Württemberg", Stuttgart 2012, S. 132 - 133.